Letzte Woche haben wir das Element Metall kennen gelernt. Und wir wissen bereits, dass sich Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser nicht nur im Jahreskreislauf abwechseln sondern auch bei jedem Menschen in seinem Körperbau und im Charakter sichtbar sind. Heute stelle ich dir das Element Wasser vor. Das Wasser entspricht der Jahreszeit Winter. Es repräsentiert das große Yin. Die Säfte der Bäume und Pflanzen ziehen sich zu den Wurzeln zurück, Tiere suchen Schutz in Höhlen, Stille breitet sich aus und die Energie sammelt sich im Inneren. Was das Wasser besonders auszeichnet? Ruhe und Feinfühligkeit, Spiritualität und Ernsthaftigkeit.
Wandelbar und schwer zu fassen
Wie sieht nun so ein Wassertyp aus? Wasser passt sich jeder Form an, deshalb ist der Wassertyp oft schwer zu erkennen. Weil seine Energie tief im inneren fließt, bleibe seine Oberfläche oft von der Umwelt unberührt und kindlich. Er scheint vielfach alterslos, hat weiche, fließende Formen ohne Ecken und Kanten und einen geringen Muskeltonus. Die Haut ist blass und durchscheinend, die Augen meist hell. Wassertypen haben eine ruhige, unergründlich, fast mystische Ausstrahlung. Wie die Erdtypen neigen sie, wenn sie allzu passiv werden, zur Fülle.
Feinfühlig, mystisch, spirituell
Wassertypen sind die Sinnsucher unter den Elementen. Sie verachten alles Oberflächliche und gehen den Dingen auf den Grund. Äußerlich wirken sie meist gelassen, aber in ihrem Inneren entwerfen sie ständig neue Visionen und hinterfragen das Universum inklusive allem was darin ist. Sie sind nicht sehr körperlich und deshalb auch eher passiv. Manchmal wirken sie, als wären sie nicht so ganz von dieser Welt.
Was andere Menschen so tun, empfinden Wassertypen oft als oberflächlich und banal. Deshalb gelten sie nicht selten als Sonderlinge, sind gerne für sich und bleiben in der Ruhe ihres Zuhauses, um nachzudenken. Wenn man sich jedoch Zeit für den Wassertypen nimmt und sich mit ihm bewusst auseinandersetzt, ist er ein sehr interessanter Zeitgenosse, ein feinfühliger Zuhörer und ein weiser Ratgeber mit genialen Ideen. Ständig auf der Suche nach Ursachen und Hintergründen ist der Wassertyp über sich selbst oft im Zweifel. Deshalb ist er vorsichtig und wartet immer ab, um Ereignisse im Nachhinein gründlich zu analysieren. Auch, wenn er weich und kindlich wirken mag, sollte man ihn nicht unterschätzen. Hat der Wassertyp ein Ziel vor Augen, legt er eine Willenskraft und eine bemerkenswerte Hartnäckigkeit an den Tag.
Die Schwachstellen des Wassers
Wassertypen sind von Natur aus sehr vergeistigt. Wenn sie nicht auf ihren Körper achten, neigen sie zu Beschwerden an den Ohren, wie Ohrenentzündungen oder Tinnitus, aber auch zu Osteoporose und Zahnproblemen. Ebenso sind die Unterleibsorgane oft eine Schwachstelle, was sich in Blasenentzündung, Prostataleiden oder Impotenz ausdrücken kann. Ist das Wasser schwach, kämpft es mit Schmerzen im unteren Rücken bis hin zum Bandscheibenvorfall sowie mit Schlafstörungen, Nervosität und Angstzuständen.
Wassertypen neigen zur Passivität. Wenn sich das Wasser nicht bewegt, wird es kalt, verschleimt und kann die Nahrung nicht mehr gut transformieren. Das schwächt das gesamte System und zeigt sich nach und nach in tiefer Erschöpfung, einem schwachen Immunsystem, und melancholischer Stimmung, bis hin zur Depression.
Was das Wasser braucht
Wenn du also viel Wasser hast, dann achte gut auf regelmäßige, sanfte Bewegung und gesunde Ernährung. Auf diese Weise kommt die tiefe Energie, die beim Wasser oft tendenziell nach unten sinkt, in Schwung. Innen und Außen – beim Wassertypen oft nicht sehr verbunden –kommen ins Gleichgewicht. Am besten du suchst dir Bewegung, die einen tieferen Sinn verspricht und die du mit Gleichgesinnten ausüben kannst. Asiatische Stile, wie Tai Chi oder Chi Gong eignen sich ebenso wie Yoga. Aber auch Bewegung in der freien Natur, wie etwa Bergsteigen oder Tauchen bringt den Wassertypen in Einklang mit sich und dem Universum.
Da Wassertypen zu Kälte und Schleim neigen, solltest du auf ausgewogene und vor allem warme Ernährung achten. Ein warmes Frühstück, wie etwa Haferbrei mit Trockenobst und Nüssen, verspricht einen guten Start in den Tag und stärkt die Mitte. Gekochte Mahlzeiten mit viel Eiweiß und Gemüse geben Kraft. Süßigkeiten und Putschendes, wie Kaffee solltest du dafür nur in Maßen zu dir nehmen, ebenso wie Milchprodukte, die ebenfalls die Kälte fördern. Und Hände weg von Fertigprodukten.
Und um dich so richtig wohlzufühlen, schaff dir ein vertrautes, sicheres Umfeld, das es dir erlaubt, auch mal über deinen Schatten zu springen und dich mit deiner Umwelt zu verbinden, dann klappt’s auch mit den anderen Elementen.
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